Alterssichtigkeit – Mythen und Fakten rund um die natürliche Veränderung des Sehens

Alterssichtigkeit – medizinisch Presbyopie – ist eine natürliche Veränderung, die nahezu jeden Menschen ab etwa 40 bis 45 Jahren betrifft.

Der Grund ist einfach: Die Linse im Auge verliert im Laufe des Alterungsprozesses an Elastizität. Dadurch sinkt die Fähigkeit, von der Ferne in den Nahbereich scharf zu stellen.

Das Ergebnis ist vertraut:

• Kleingedrucktes wird anstrengender
• Lesen gelingt nur mit gestrecktem Arm
• Die Augen ermüden schneller
• Längeres Arbeiten am Bildschirm strengt zunehmend an

Wichtig: Alterssichtigkeit ist keine Erkrankung, sondern ein normaler Teil des Älterwerdens.

Die größten Mythen über Alterssichtigkeit – und was wirklich dahintersteckt

Mythos 1: Wenn man eine Lesebrille trägt, werden die Augen schlechter.

Viele Menschen glauben, dass eine Brille die natürliche Sehfähigkeit „verderbe“. Das stimmt nicht.
Eine passende Korrektur entspannt die Augen und verhindert unnötige Anstrengung. Die Alterssichtigkeit selbst schreitet unabhängig davon fort.

Mythos 2: Wer nie eine Brille brauchte, bekommt keine Alterssichtigkeit.

Auch Menschen mit bisher guter Sehleistung ohne Brille erfahren diese Veränderung. Sie ist ein universeller Prozess und nicht von früherer Fehlsichtigkeit abhängig.

Mythos 3: Gegen Alterssichtigkeit kann man vorbeugen.

Augengesundheit lässt sich stärken – die Presbyopie jedoch nicht verhindern. Sie entsteht, weil die Fähigkeit des Auges, sich auf nahe Entfernungen einzustellen, mit dem Alter nachlässt.
Trotzdem kann eine frühzeitige Untersuchung helfen, andere Ursachen für Sehprobleme auszuschließen.

Mythos 4: Alterssichtigkeit tritt plötzlich über Nacht auf.

Der Prozess beginnt schleichend. Viele bemerken die Veränderung erst, wenn das Lesen dauerhaft anstrengend wird. Eine augenärztliche Untersuchung schafft Klarheit.

Mythos 5: Wer kurzsichtig ist, bekommt keine Alterssichtigkeit.

. Auch kurzsichtige Menschen entwickeln Presbyopie. Sie kann jedoch lange kompensiert werden, da der Nahbereich oft ohne Brille gut gesehen wird und sich die Sehstärke im Alter zusätzlich verändern kann

Mythos 6: Alterssichtigkeit ist ab einem bestimmten Punkt nicht mehr korrigierbar.

Es gibt zahlreiche moderne Möglichkeiten, die das Sehen in der Nähe und Ferne erleichtern – von Brillengläsern über Kontaktlinsen bis hin zu refraktiven Verfahren.

Ab welchem Alter tritt Alterssichtigkeit normalerweise auf?

D ie Alterssichtigkeit beginnt meist im Alter von etwa 40 bis 45 Jahren, da die Akkommodationsfähigkeit – also die Fähigkeit des Auges, sich auf nahe Entfernungen einzustellen – im Laufe des Alterungsprozesses nachlässt.

Kann man Alterssichtigkeit vorbeugen?

Alterssichtigkeit ist ein natürlicher biologischer Prozess, der sich nicht verhindern lässt. Eine gesunde Lebensweise und regelmäßige Augenuntersuchungen können jedoch helfen, andere Sehprobleme frühzeitig zu erkennen.

Brauche ich sofort eine Lesebrille, wenn ich erste Anzeichen bemerke?

Nicht immer ist sofort eine Lesebrille nötig. Eine augenärztliche Untersuchung klärt, ob und welche Korrektur sinnvoll ist. Moderne Brillen und Kontaktlinsen bieten vielfältige Möglichkeiten zur Anpassung.

Werden die Augen durch das Tragen einer Lesebrille schlechter?

Nein, das Tragen einer passenden Lesebrille entspannt die Augen und verhindert unnötige Anstrengung. Die Alterssichtigkeit selbst schreitet unabhängig von der Brille voran.

Welche Behandlungsmöglichkeiten gibt es neben der Brille?

Neben Lesebrillen gibt es Gleitsichtbrillen, multifokale Kontaktlinsen und in einigen Fällen refraktive Eingriffe oder Linsenoperationen, die das Sehen in der Nähe und Ferne verbessern können.