Beim refraktiven Linsentausch wird die klare körpereigene Linse durch eine Kunstlinse ersetzt. So sind extrem hohe Fehlsichtigkeiten auch im Alter behandelbar.
Der klassische Eingriff des Linsentauschs ist vor allem durch die Behandlung des Grauen Stars, die sog. Katarakt-OP, bekannt. Hier ersetzt eine neue künstliche Intraokularlinse (IOL) die trübe gewordene natürliche Linse. Der Linsentausch ist z. B. im Fall von extrem hohen Fehlsichtigkeiten natürlich auch bei einer klaren körpereigenen Linse möglich und wird in diesem Fall „Clear-Lens-Exchange“ (CLE) genannt. Auch dieses Verfahren kommt vor allem für Patienten in Frage, die nicht LASIK-geeignet oder i.d.R. ab 45 Jahre alt sind, da ab diesem Zeitpunkt oft mit Altersweitsichtigkeit zu rechnen ist.
Die Behandlung von Kurz- oder Weitsichtigkeit in Verbindung mit Alterssichtigkeit erfolgt über den refraktiven Linsentausch. Im Gegensatz zum Linsenimplantat wird die körpereigene Linse durch eine Kunstlinse ersetzt. Der Linsentausch entspricht dem Prinzip der Katarakt-OP, also dem Behandlungsverfahren beim Grauen Star. Während bisher der dafür erforderliche Hornhautschnitt mit dem Skalpell erfolgte, ersetzt die revolutionäre LenSx-Lasertechnologie das Skalpell. Durch den Einsatz moderner Multifokallinsen kann eine Fehlsichtigkeit in Kombination mit der Alterssichtigkeit erfolgreicher und präziser denn je behandelt werden.
Durch die Genauigkeit des Femtosekundenlasers können Laserschnitt und auch die Linse selbst absolut exakt positioniert werden. Doch erst in Kombination mit dem Einsatz moderner sog. Intraokularlinsen ist es uns möglich, Ihnen eine optimale und individuelle Behandlung anzubieten: Für ein Leben ohne Sehhilfe – auch im Alter.
Der sog. Femtosekundenlaser wird seit vielen Jahren in der refraktiven Augenchirurgie eingesetzt und steht mit dem modernen LenSx-Laser heute auch für den Linsentausch zur Verfügung.
Bei uns ist diese technische Innovation bereits seit 12/2011 erfolgreich im Einsatz.
Während beim klassischen Linsentausch der Hornhautschnitt mit einem Skalpell erfolgt und die weiteren Schritte im Auge manuell durchgeführt werden, ersetzt die innovative Lasertechnologie beim Laser-Linsentausch das Skalpell und einen Teil der manuellen Arbeit. Für Sie als Patient bedeutet das ein Maximum an Präzision und Sicherheit.
Multifokallinsen haben nicht nur einen Brennpunkt (“multi“) und können deshalb Kurz- und Weitsichtigkeit sowie auch Alterssichtigkeit ausgleichen. Sie bieten also scharfes Sehen im Nah-, Fern- und Intermediärbereich. Mit ihrem besonderen Optikdesign machen sie eine zusätzliche Brille nach einem Linsentausch überflüssig. Neben einer erstklassigen Sehschärfe sorgen ausgereifte, innovative Speziallinsen heute außerdem für gutes Sehen mit deutlich reduzierten Blendeffekten und minimalem Kontrastverlust in allen Entfernungen. Sog. torische Linsen können eine Hornhautverkrümmung verringern oder sogar ausgleichen. Auch eine Kombination – sog. multifokale torische Linsen – steht zur Verfügung.
EDOF-Linsen sind eine neue Generation von Kunstlinsen, die eine erhöhte Tiefenschärfe bieten. EDOF Linsen (EDOF = extended depth of focus; d.h. erweiterte Tiefenschärfe) funktionieren ähnlich wie eine Gleitsichtbrille.
Dieses speziell, nach dem Gleitsichtprinzip entwickelte Linsendesign minimiert störende Lichteffekte und erweitert zudem die Einsatzmöglichkeiten für verschiedene Formen der Sehbehinderung. Patienten, die aufgrund ihrer individuellen Augenanatomie oder Vorerkrankungen nicht für den Einsatz herkömmlicher Multifokallinsen geeignet sind, eröffnet die EDOF-Technologie die Chance auf ein weitgehend brillenunabhängiges Leben.
Wir beraten Sie sehr gerne zu EDOF-Linsen und weiteren Kunstlinsen. Vereinbaren Sie Ihren Termin einfach online. Wir freuen uns, Sie kennenzulernen!
Mit dieser technischen Revolution können moderne Multifokallinsen ohne Skalpell und so genau wie noch nie implantiert werden. Alterssichtigkeit ist dadurch dauerhaft behandelbar.
Für die Behandlung stehen verschiedene Linsenmodelle zur Auswahl. Abgestimmt auf Ihre Augen und Ihre persönlichen Bedürfnisse finden wir die für Sie passende Linse. Einen Überblick erhalten Sie auf folgender Seite:
Einige Tage vorher erhalten Sie einen Termin für eine eingehende Voruntersuchung, in welcher die Augenabschnitte nochmals gründlich untersucht und Ihre Augen exakt vermessen werden. Aus diesen Messwerten berechnen wir die passende Stärke der einzusetzenden Kunstlinse.
Am OP-Tag bringen Sie bitte – wenn möglich – eine Begleitperson mit. Bitte verzichten Sie an diesem Tag auf Make-up.
Nachdem der Laser exakt positioniert wurde, wird ein geformtes Kontaktglas auf das Auge platziert. Über dieses sog. Patienteninterface erfolgt die visuelle Darstellung des Auges mit dem OCT-Monitor und die synchrone Videoüberwachung. OCT (Optische Kohärenztomografie) bezeichnet ein bildgebendes Verfahren, in dem ein hochauflösendes dreidimensionales Bild der gesamten Augenvorderkammer erzeugt wird. Im Anschluss erfolgt die Laserbehandlung, bei der der Linsenkern ohne Eröffnung des Auges größtenteils zertrümmert wird.
Ein winziger, nur millimeterfeiner und später selbstheilender Laserschnitt in der Hornhaut ermöglicht den Zugang ins Augeninnere. Sie spüren dabei nur ein leichtes Druckgefühl. Danach werden die zertrümmerten Linsenteile einfach abgesaugt. Ultraschall wird dabei kaum benötigt. Insgesamt wird dem Auge mit dem Laser-Linsentausch 40% weniger schädlicher Energie zugeführt.
Über den feinen Schnitt wird nun die kleine, faltbare Intraokularlinse aus weichem Material vorsichtig in den leeren Linsenkapselsack eingeschoben. Die Kunstlinse entfaltet sich langsam und kontrolliert im Augeninnern und verankert sich mit Hilfe kleiner elastischer Federbügel im Kapselsack.
Die meisten Patienten sehen schon einen Tag nach der OP, nach Ablegen des Augenverbandes, sehr gut. Die volle Sehleistung ist nach ca. vier Wochen erreicht.
Die Nachuntersuchung erfolgt am ersten postoperativen Tag bei Realeyes. Die folgenden Nachsorgetermine (eine Woche, einen Monat, 3 Monate nach der OP) werden von Ihrem behandelnden Augenarzt oder bei uns durchgeführt. Diese Nachsorgetermine sind unverzichtbar für den optimalen Heilungsverlauf. Bitte halten Sie sie sorgsam ein.
Am nächsten Tag können Sie Ihr Gesicht vorsichtig waschen. Normale Körperpflege (Duschen inkl. Haare waschen) ist ab dem zweiten Tag möglich, achten Sie jedoch darauf, dass kein Shampoo/Duschgel ins Auge gelangt. Am dritten Tag nach Ihrer OP dürfen Sie sich wieder schminken (Hornhaut dabei nicht berühren!).
Vermeiden Sie körperliche Anstrengung bis ca. zwei Wochen nach der Behandlung. Danach können Sie leichte Sportarten betreiben, wobei wir zum Schwimmen eine Schwimmbrille bzw. bei Outdoor-Ativitäten eine Schutz- oder Sonnenbrille empfehlen. Mit schweren Sportarten, Kampfsportarten oder schwerer körperlicher Belastung sollten Sie jedoch bis zur vierten Woche nach der OP warten.
Bei einer Büro-/Bildschirmarbeitsplatztätigkeit sind Sie bereits nach dem zweiten Behandlungstag wieder einsatzfähig. Verwenden Sie jedoch in regelmäßigen Abständen Befeuchtungstropfen, um ein Austrocknen oder eine Reizung des Auges zu verhindern. Schwere, körperliche Tätigkeiten sollten in den ersten Wochen nach dem Eingriff vermieden werden.